Biographie von The BUSTERS


Es geschieht wohl recht selten, dass ein Geburtstagsgeschenk zur hauptberuflichen Beschäftigung von gleich zehn bzw. inzwischen zwölf jungen Männern geführt hat. Man reibt sich ungläubig staunend die Augen, was für unabsehbare Konsequenzen Geburtstagsüberraschungen nach sich ziehen können.
Thomas Scholz, einem Afficionado des Ska, sollte im Jugendhaus zu Wiesloch der Wunsch erfüllt werden, wenigstens ein einziges Mal die geliebten Off-Beat-Klänge dem heimischen Laienpublikum vorführen zu dürfen. Kurzerhand wurde von befreundeten Abiturienten, Zivil- und Wehrdienstleistenden eine Combo ins Leben gerufen, um ihm diesen Gefallen zu tun.
Und so fand am 23.05.1987 das erste Busters Konzert im Wieslocher Jugendhaus statt. Hier könnt ihr euch den Original-Zeitungsbericht dazu anschauen!

Zu jener Zeit, im Mai 1987, dachte niemand daran, dass eine Dekade später die Musik der Busters so selbstverständlich in diese Welt gehören würde, wie Kaviar auf das Frühstücksbrot eines Erstklässlers.
Nach dem gelungenen Einstandskonzert fand das zweite Konzert bereits im Oktober des gleichen Jahres im Schwimmbad-Club in Heidelberg statt, einem der renommiertesten Clubs der Gegend, auch heute noch. Mit nix als einem einzigen Konzert im Gepäck verwandelten die Busters den proppevollen Club im Nu in ein Dampfbad. Hier könnt ihr euch das mittlerweile legendäre Bandfoto aus dem Backstagbereich ansehen!

Der große Erfolg dieser beiden Konzerte ermutigte die Band, in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Wiesloch unter der Agide von Franz Beutler, selbst ein Konzert zu veranstalten. Aus dem geplanten Konzert erwuchs schließlich ein Festival. Unter dem Motto "Off Beat Offense" trafen sich am 04.12.1987 in der alten Wieslocher Stadthalle über 600 Fans aus ganz Deutschland und aus dem angrenzenden Ausland.
Neben den damals angesagtesten Ska-Bands "No Sports" und "Skaos" sorgten besonders die Busters - unter der Hand bereits als die kommenden Ska-Helden gehandelt - dafür, dass dieses Konzert, das noch heute als das erste deutsche Ska-Festival nach der Two-Tone-Ära gilt, in der Szene unvergessen bleibt. Hier gibt es den Zeitungsbericht der Wieslocher Zeitung darüber zu lesen.
Unmittelbar nach dem Festival wurde eine Idee realisiert, die schon einige Monate in den Köpfen der Musiker herumgeisterte. Ermuntert durch die großen Bühnenerfolge und das überregionale Feedback wagten die Busters die Produktion einer Single. Nachdem sich die Band mit Covers bekannter und beliebter Ska-Standards begnügte, sollte nun der "Busters-Sound" mit zwei eigenen Tracks manifestiert werden.
Bei der Finanzierung half abermals die Stadtjugendpflege, die zugunsten der Single auf ihren Anteil aus dem Erlös des Ska-Festivals verzichtete. Für die Produktion konnte eine kleine Bremer Plattenfirma, das Weser Label (eher auf Punk spezialisiert), Label des Mimmi's Sängers Claus "Fabsi" Fabian (Wer kennt es/ihn nicht? - Schließlich wurden hier die besten Platten der Musikgeschichte veröffentlicht!) gewonnen werden. Zwei Busters-Livemitschnitte von überaus zweifelhafter Aufnahmequalität (JUZ Wiesloch und Schwimmbad Heidelberg) genügten, um dem Chef des Bremer Labels die Unterschrift für den ersten Plattenvertrag zu entlocken. Die Bänder mit den im Ohrenschmaus-Studio in St.-Leon eingespielten Tracks "Keen on games" und "No respect" wurden damals persönlich von Drummer Gunther Hecker und Sänger Thomas Scholz zur Bandübergabe in Muttis altem Käfer nach Bremen gekarrt!!!!
Während die Single im April 1988 erschien, waren die Busters bereits unterwegs auf ihrer ersten Tour durch die gesamte Bundesrepublik. Städte wie Stuttgart, Nürnberg, Wuppertal, Bielefeld wurden Zeugen der Geburt einer deutschen Ska-Legende.

Bereits im ersten Jahr nahmen Strukturen in der Band Gestalt an, die für den weiteren Aufstieg entscheidend sein sollten. Booking und Promotion übernahm Thomas Scholz (Onkel Bräsig). Eine breite Palette von Fanartikeln, wie T-Shirts, Aufkleber und Buttons, deren positiver Promo-Effekt früh erkannt wurde, wurde von einem die Konzerte begleitenden Merchandiser dem Publikum zum Kauf feilgeboten. Für das Artwork von Tonträgerveröffentlichungen, Plakaten und Merchandise-Artikeln wurde ein Grafikdesigner eingeschaltet, Rolf Rinklin, mit dem die Band heute noch zusammenarbeitet.

Die große, deutschlandweite Nachfrage nach der ersten veröffentlichten Single ließ Fabsi vom Weser Label nicht lange zögern. Ende Juni 1988 gab er, der die Band bis dato noch nie live erlebt hatte, eine LP in Auftrag, die Anfang August, also einen guten Monat später, bereits eingespielt werden sollte. Helle Freude bei der Band war begleitet von großem Schaffensdrang, denn es galt, innerhalb eines Monats ein LP-füllendes Repertoire eigener Songs zu komponieren. Die in dieser Jahreszeit üblichen allabendlichen Fahrten zum nahegelegenen Baggersee wichen einer strengen Probedisziplin. Im Aufnahmestudio - das übrigens der Band von Herbert Grönemeyer gehört - verschärfte sich die zeitliche Situation abermals: für Aufnahmen und Abmischen von 13 Titeln, eingespielt von 14 Musikern waren gerade mal 13 (!) Tage von Fabsi bewilligt. Eine Tatsache, die Christoph Matlock, der Tontechniker, zur Begrüßung erst einmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließ. Die Tonstudio-Rechnung der LP "Ruder than rude" beglich Fabsi in einem für seine Persönlichkeit typischen Anfall von Leichtsinn, ohne auch nur einen einzigen Ton der Produktion gehört zu haben.
Durch die überaus strenge Zeitplanung in diesem ersten großen Studio-Event und in der vorausgehenden Kompositionsphase bildete sich ein entscheidender Charakterzug der Band heraus: der enge Zusammenhalt in extremen Situationen. Wenn's darauf ankommt ziehen alle an einem Strang.

Parallel zur Entwicklung in Deutschland erwachte im Ausland reges Interesse. Bereits Anfang des Jahres 1988 waren die Busters auf dem "License to Skank"-Sampler, vertrieben durch die englische Plattenfirma "Link-Records", mit einem Titel vertreten. Schon wenige Wochen nach der Aufnahme der ersten LP "Ruder than rude" erhielt das englische Plattenlabel "Unicorn-Records" die Lizenz für den weltweiten Vertrieb der LP.

Gegen Jahresende 1988, als die ganze Welt "Don't worry, be happy" pfiff, nutzten die Busters die Popularität dieses Songs für eine spontane Aktion: das Stück wurde in einer Uptime-Ska-Version sofort im Studio produziert und als Single mit "Mickey Mouse in Moscow" als B-Seite veröffentlicht. Dadurch schaffte es die Band, erstmals bundesweit die Aufmerksamkeit diverser Rundfunksender zu erwecken. Die Veröffentlichung der LP "Ruder than rude" und der beiden Singles "No respect" und "Don't worry, be happy" zog nicht nur eine erhebliche Steigerung des Bekanntheitsgrades der Band innerhalb Deutschlands nach sich. Besonders das Album führte zum Aufhorchen der ganzen Welt und markierte den Beginn eines zweiten Ska-Revivals. Dies wurde nicht nur durch ein großes, positives Presseecho belegt. Auch steigende Verkaufszahlen bei Tonträgern und Merchandise-Artikeln, eine Platzierung der LP in den EFA-Indie-Charts (Platz 15) und schließlich der Andrang von Fanpost aus allen Kontinenten bestätigten die Band und ihre Arbeit und legten den Grundstein für die ersten Konzerte im europäischen Ausland.
Der 1. November 1988 leitete den internationalen Durchbruch der BUSTERS ein. Durch die heute schon legendäre gemeinsame Tournee mit der englischen Two-Tone-Band "Bad Manners", die an diesem Tag in der alten Wieslocher Stadthalle startete, wurden erste Kontakte zur englischen Ska-Szene geknüpft.
Prompt erfolgte die Einladung zum 2. internationalen Ska-Festival nach London im Frühsommer '89, als man gerade dabei war, den Ruf auf nationalen Bühnen aufzubauen.

Erstmals in der Bandgeschichte stieg man in ein Flugzeug, um das damalige Zentrum der Szene zu erobern. Als Headliner des zweiten Festivalabends verblüfften die BUSTERS mit einer Sensation!
Durch spontane Absprachen war es ihnen gelungen drei Generationen der Ska- und Rocksteadymusic gleichzeitig auf der Bühne zu präsentieren. Kumpel Fatty (Ska Ikone und schwergewichtiger Frontmann der "Bad Manners") und der damals 62-jährige "Godfather of Ska" Laurel Aitken boten dem Publikum gemeinsam mit den BUSTERS eine einzigartige SKA-Nacht.
Von jetzt an ging es Schlag auf Schlag: Für die im Juli geplanten Studio-Sessions zum zweiten Album "Couch Potatoes" verabredete man sich mit Laurel zur Zusammenarbeit. Der gebürtige Kubaner, der in den 60er Jahren gemeinsam mit Desmond Dekker, Jimmy Cliff aber auch mit Bob Marley und Peter Tosh die jamaikanische Musik weltbekannt machte, fand sich plötzlich im Rauenberger Trick-Studio wieder. Dabei entstand einerseits die traditionell beeinflusste Nummer "Boogie with the bartender", andererseits der Dub-Ska-Titel "She was my girl".
Aber auch ohne Laurel wurden auf dem Album Maßstäbe gesetzt. Die Band entwickelte ihr bis heute ureigenes Profil. Durch Stücke wie "Space Patrol Orion" oder "Broken dreams" zeigte man die Offenheit gegenüber anderen Musikstilen, "Summertime" wurde zum "Alltime-Favourite" für alle Fans.
Im Anschluss an die Veröffentlichung an die LP/CD im Oktober '89 absolvierte die Band gemeinsam mit Laurel Aitken eine vielumjubelte Deutschland-Tournee mit Abstechern nach Holland. Fortan standen den BUSTERS europaweit Tür und Tor offen. Veranstalter renommierter Clubs und Festivals luden zu Gastspielen in die Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien sowie den Benelux-Ländern.

Nach den teilweise bizarren Erlebnissen (die 1. USA-Tour - das Tourtagebuch dazu könnt ihr hier lesen!!!) auf dem nordamerikanischen Subkontinent, fragten sich nicht nur Angehörige und Freunde in der Heimat, sondern auch die Fans: Sind die Busters tot oder lebendig?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten! Was im Titelsong "Dead or alive" der gleichnamigen dritten LP/CD/MC noch in Frage gestellt wird, beantwortete die Band spätestens mit dem letzten Song "Rude Vibrations" (auf der CD) eindeutig mit ALIVE!
Die Amerikatournee hatte deutliche Spuren hinterlassen. Calypso- und Westernsongs wurden durch den Skawolf gedreht. Soul-, Reggae- und Rock'n'Roll Grooves im Skagewand gaben sich die Hand. Bei genauem Hinhören finden sich fast in jedem Song Anekdötchen und Klischees über den "American Way of live".

Ungebremst rollte der Skazug weiter, doch Heizer Gunther Hecker (Drums) und Schaffner Jan Brahms (Trombone) fanden sich plötzlich auf einem anderen Bahnhof wieder. Gunther verkaufte Hals über Kopf seine Schießbude, um ein ganz Großer im Beleuchtungsbiz zu werden. Die Fantastischen Vier und Westernhagen gehören heute zu seiner Stammkundschaft. Jan blieb der Skamusik treu und wechselte verletzungsfrei und ohne Ablöse zu den "Bad Manners" in die erste englische Ska-Division. Macht nix, dachten sich die Wieslocher. Mit Mannschaftskapitän Stefan Breuer (Drums) und Mittelfeldregisseur Stadtkapellenposaunenspezi Robs Göhring (Trombone) trat man zum Europacup der Pokalsieger an.

Kein Zweifel, die erste erfolgreich absolvierte Nordamerikatournee und die Arbeit am dritten Studioalbum "Dead or alive" bedeuteten eine Art Reifeprüfung für die Musiker. Man war nun eine der wenigen deutschen Bands, die sich sowohl auf internationalen Bühnen als auch zu Hause im Studio wohl fühlten. Ihr Ruf als heißer Live-Act - nicht nur für Ska Fans - eilte der Band bis über die Grenzen voraus. Dazu trug auch der unverbrauchte Enthusiasmus des neu in die Band genommenen Gitarristen Jochen Seiterle bei.
Das öffentliche Interesse wuchs. Aufgrund des langjährigen Engagements der BUSTERS gegen Rassismus unter dem Motto "Ska against Racism" wurde man zu der Großdemonstration gegen die Asylrechtsänderung in den Bonner Hofgarten eingeladen. Dort hatte man die Gelegenheit neben Gästen wie den Toten Hosen und Herbert Grönemeyer vor 150.000 Teilnehmern ein eindeutiges Zeichen gegen Fremdenhass und Ausgrenzung zu setzen.
Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhanges gelang es sogar, sich durch skurrile Kontakte in einer Samstagabendshow des staatlichen Fernsehens der damaligen CSFR zu platzieren.
Doch auch in der Heimat blieb man nicht unbemerkt. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Wiesloch veranstalteten die BUSTERS das erste (und bis heute einzige) Rockkonzert im neuen Wieslocher Musentempel Palatin. Gemeinsam mit den New Yorker "Toasters" und Fabsis "Mimmi's" brachte man 1200 Fans zum toben. Doch schade, ein beschädigter Seifenspender besiegelte das jähe Ende derartiger Veranstaltungen im Palatin.

Mit diesen und vielen anderen Erfahrungen im Gepäck ging man im März '92 auf Deutschlandtournee. Die Live-Mitschnitte auf der CD "Cheap Thrills" dokumentieren die Power und die Leidenschaft mit der man weiland auf der Bühne zu Werke ging. Am 28.9.1994 ging es auf die zweite USA-Tournee, dieses Mal an die Westküste. Das Tourtagebuch der Busters könnt ihr euch hier wieder ansehen!

Verbrannt von der Sonne Kaliforniens nutzten die BUSTERS das altbewährte Konzept die Eindrücke der USA-Tournee auf CD festzuhalten. Dazu begaben sie sich ins Sundance Studio im nasskalten Bremen.
Für die Aufnahmen konnten sie Verona Davis als Sängerin gewinnen, bekannt geworden als Frontfrau der Deltones, Vokalstütze bei Vaya con Dios und Backgroundsängerin der Hip-Band Stereo MC's, die U2 auf ihrer "Zoo" Tournee begleitet haben. Wie bringt man eine solche Persönlichkeit zu Recording-Sessions nach Bremen? Man ruft in Baiertal (Vorort von Wiesloch) an und fragt den Ex-Posaunisten Jan nach seiner Frau. Im Stile der Altmeister des Ska & Rocksteady ließen die BUSTERS die aktuellen Trends wie Hip Hop, Acid-Jazz und aber auch traditionelle exotische Musik wie Klezmer und New Orleans in den typsicheren Busters Stil einfließen, wodurch das vielfältigste Album der Busters "Sexy Money" entstand. Hier gibt es n Pressefoto zu sehen, das ungefähr aus dieser Zeit stammen dürfte...

Vom Tonstudio begaben sich die BUSTERS wieder direkt auf die Straße. Während der vierwöchigen Tournee konnten sie sich glücklich schätzen, zur musikalischen Unterstützung Verona als Gaststar präsentieren zu können. Das hatte auch Backstage große Auswirkungen auf ihr Benehmen, denn es war ihre erste Tournee mit weiblicher Begleitung.
Aufgrund der hervorragenden Promotionsarbeit des gesamten Teams feierten sie die bis dahin erfolgreichste Deutschlandtournee der Bandgeschichte. Der Anblick auf das große "Ausverkauft" - Transparent des Hamburger Musik Clubs Fabrik ist bei den Bandmitgliedern bis heute unvergessen.
Zum Ende des 6-monatigen Dauerstresses wünschten sich alle Bandmitglieder nichts sehnlicher als alleine auf einer Insel fernab jeglicher Zivilisation den Horizont genießen zu können. Der Ausblick im Tourbus beschränkt sich nämlich auf den Hinterkopf des Vordermannes.
Der große Zeitaufwand führte im darauffolgenden Jahr dazu, dass die Gründungsmitglieder Frontmann Thomas "Bräsig" Scholz und Gitarrist Martin "Fiesie" Keller aus beruflichen und familiären Gründen die Band verließen. Der in der Rhein-Neckar-Szene nicht unbekannte Sänger Markus Sprengler nutzte seine Chance die Band mit Beginn der Offbeat Overkill Tournee 1995 als Sänger und Frontmann zu verstärken.

Am 8. Juli 1995 machten sich die 12 Busters auf den Weg, um sich dem internationalen Vergleich auf dem sagenumwobenen MONTREUX JAZZFESTIVAL 1995 zu stellen. Noch etwas in einer um den Schlaf gebrachten Stimmung (Gitarrist Jochen hat am Vortag geheiratet) begab sich der Tross in Richtung Genfer See. Sie werden allerdings von einer auf dem Parkplatz probenden brasilianischen Band überrascht, die mit ihrer Musik alle Strapazen vergessen macht. Betreut von einer sehr professionell arbeitenden Crew, ergibt sich gleich ein Bild über den hohen Stellenwert dieses Festivals.
Hier treten die Busters als einziger deutscher Beitrag auf dem 14-tägigen Ereignis mit Künstlern wie James Brown, Dr. John, Gary Moore und Ice-T auf.
Die Ska- und Rocksteady-Party in der Miles Davis Hall ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Band und auf dem Album "The Busters Live in Montreux" eindrucksvoll dokumentiert. Hier gibt es einen Zeitungsbericht dazu!
Publikum und Veranstalter sind sich einig, eine Ska und Rocksteady Party vom Feinsten. Der Veranstalter ist von dem sagenhaften Konzert so nachhaltig beeindruckt, dass er die Busters in seinen Jubiläumsbildband zur 30ten Auflage der Veranstaltung "Montreux Jazzfestival 1967 - 1996" aufnimmt. Diesem Bildband ist eine CD beigefügt auf der sich die Busters mit dem Song "Busterlor", neben so namhaften Künstlern wie Simply Red, Miles Davis und Dizzy Gillespie, wiederfinden.

Hier gibt es ein nettes Interview mit dem damaligen Busters-Gitarristen Jochen Seiterle zu lesen, wahrscheinlich aus dem Zillo (sacht Andrea :-)).

Es geschah an einem Herbsttag des Jahres 1995. "Wir spielten", erinnert sich Stefan Breuer, der Schlagzeuger, "im Cooky's. Ich hockte in einer Pause draußen, als mich ein Herr ansprach. Welche Band das denn sei, wollte er wissen. Ich plauderte mit ihm, erfuhr, dass er eine Plattenfirma besitzt (haha), leider and diesem Abend verhindert sei und sich bei uns melden wolle (hahahaha). Ich hatte ein Video-Tape von unserem Montreux-Auftritt dabei, und das gab ich ihm.
Man kann ja nie wissen".
Tatsächlich meldete sich besagter Herr Thürnau und siehe da: Alles war wie er's gesagt hatte.
Und noch besser:
Er besorgte den Busters einen Deal mit der Sony. Die Busters hatten, wie schon sooft zuvor, enormes Glück. Nach unzähligen Versuchen kam der Berg nun zum Prophet. Sie hatten mit Jürgen Thürnau einen Fürsprecher, der für seine musikalische Nase bekannt ist. "Er hat, als die neue Studioproduktion anstand, nur verlangt, dass wir mindestens einen Hit anbieten. Wir hatten ansonsten ziemlich freie Hand, denn er weiß, dass wir von unserer Sache etwas verstehen.
Außerdem - und das war für uns das Entscheidende - hörte er in Sachen Ska das Gras wachsen."

Zum ersten Mal in der Busters-Geschichte konnte die Band ohne Hast arbeiten, Bläser- und Rhythmussektion sauber aufnehmen und ohne allzu großen Druck an Titeln werkeln. "Es ist schon sehr angenehm, wenn man nicht ständig auf die Uhr gucken muß.
Die große Angst der Firmen vor einer 12-Mann-Combo war eh nie berechtigt. Wir mussten immer darauf achten, die Kosten im Rahmen zu halten. Und daran hat sich auch jetzt nichts geändert."
Die Busters - das kriegte man schnell mit - sind ein eingespieltes Team, sowohl in musikalischer als auch in menschlicher Hinsicht.
"Keiner von uns rastet jetzt aus, weil wir bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag stehen", sagt Gitarrist Jochen, "dafür sind wir viel zu viele Kilometer gefahren und haben viel zuviel erlebt, um wegen so einer Sache den Kopf zu verlieren.
Wir haben uns ein großes Publikum erspielt. Wir haben genug gesehen, um zu wissen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Wichtig ist, dass wir uns aufeinander verlassen können. Teamgeist behalten - wie eine gute Fußballmannschaft". Unglaublich, aber wahr: Die Busters sind eine verschworene Gemeinschaft.
Bester Beleg dafür: In den damals acht Jahren ihres Bestehens hat sich das Line-Up nur geringfügig geändert. Muffige Busse, kalte Pizza: nichts ist den Jungs aus Wiesloch fremd. Befremdet sind sie nur, wenn's um das Thema Skins und das damit einhergehende politische Misstrauensvotum geht. "Um das ein für allemal ganz klipp und klar zu sagen - wir sind gegen jede Form von Rassismus. Auf unseren T-Shirts steht es groß und deutlich: Ska against Racism.
Wir klammern dieses Problem nicht aus, aber im Grunde genommen sind wir eine Party -und Spaßband ohne missionarischen Eifer."
Der Veröffentlichung der CD "Stompede" (Bravo Plattenkritik gibt es hier, ein Bericht aus dem Karstadt Musikmagazin von 1996 findet ihr hier) am 01.04.1996 auf dem Mambo/Sony Label folgte eine ausgedehnte Tournee durch alle wichtigen Städte Deutschlands im Mai und September des selben Jahres. Hier gibt es auch noch 2 Pressefotos von Sony zu sehen.
Fernsehauftritte bei der Harald Schmidt Show (SAT 1), Live aus dem Alabama (BR 3), auf der Kieler Woche und Absolut Live (NDR), Karacho (HR) und VIVA interaktiv, gaben der Band Gelegenheit sich bei einem begeisterten Publikum zu etablieren.

Die Songauswahl für das 1997 erschienene Album war die wohl schwerste Herausforderung seit Bestehen der Band, denn das Ziel war die Top 13 der knackigsten Songs der Bandgeschichte, zusammen mit 2 brandneuen Hits, in einer unwiderstehlich tanzbaren Folge hintereinander zu setzen.
Das Ergebnis: ihr erstes Treffen mit Labelchef Jürgen Thürnau, Produzent Norbert Hamm und allen Busters, welches den Sinn verfolgte, die Songs auf ihre Tanzbarkeit zu testen, artete in eine schweißtreibende Dancehallparty im Trick Studio Rauenberg aus, und endete in einem wikingerartigen Saufgelage.
Fazit: die Wirkung der "BUSTERS BOOST BEST" Songs auf das zentrale Nervensystem sprechen für sich.
Um die Single-Auskopplungen festlegen zu können, vertagten sie sich auf einen Termin ohne Muskelkater und Kopfschmerzen.
Das mittlerweile 8te Album - "THE BUSTERS BOOST BEST" war geboren.
Die CD erschien im Herbst 1997 und wurde sogar in Japan veröffentlicht! Bravo Plattenkritik gibt es hier zu sehen. (Die Stuttgarter Band... HUAHUAHUA) Außerdem könnt ihr hier die damals aktuelle Autogrammkarte ansehen, und mit diesem Link zu einer Interview Seite über das neue Album surfen!!
Um schon mal einen Leckerbissen vorweg zu schicken, veröffentlichten sie im April die Single "Ska Muzik" aus diesem Album, mit der die Busters auch den Festivalsommer bestritten.

Am 23.05.1997 war es dann soweit, Deutschlands beliebteste Ska-Band wurde 10 Jahre alt. Das lieferte natürlich einen guten Grund, mit ihre Freunden, Fans, Bekannten und allen, die sie bis dahin so tatkräftig unterstützt hatten, enthusiastisch über die Stränge zu schlagen.
Die Festivitäten begannen mit einer 14-tägigen Ausstellung. Der Inhalt: "Die einzigartige Geschichte Deutschlands bekanntester Ska & Rocksteady Band THE BUSTERS aus Wiesloch, die auszog, der Musik-Welt Beine zu machen", dokumentiert auf Stellwänden und in Glasschaukästen mit vielen Texten zur History, Fotos, CD's, LP's.. u.v.m. .
Zu sehen war die Ausstellung vom 14.04. - 25.04.1997 in der Volksbank Wiesloch.

Hier gibt es nur nebenbei erwähnt ein englisches Interview mit Quitte!

Um alle Aktivitäten der Band auch für die Nachwelt noch eindrucksvoll zu dokumentieren, haben die Busters keine Kosten und Mühen gescheut, das "Busters Story Book" zu verwirklichen. (Daraus stammen bis hierhin übrigens fast alle Informationen und Bilder, die von mir aber ergänzt und mit Bildern und Zeitungsberichten verschönert wurden.)
Am 23.05.1997 feierten die guten alten Musikerkumpels auf der Bühne im Session-Kulturwerk-Zelt ihr Wiedersehen und präsentierten zum Höhepunkt des Jubiläumskonzertes Laurel Aitken, den "Godfather of Ska" in einer großen Jamsession. Zeitungsberichte dazu gibt es hier und hier.

1998 folgte das nächste Studioalbum "Make a move", veröffentlicht als DLP/CD. Zuvor trennte man sich in beiderseitigem Einverständnis wieder von Sony. Interessante Facts dazu gibt es hier nachzulesen, in einem Bericht zum Album "Make a move"! In den USA erschien das Album ebefalls als CD. Im August verlässt Gitarrist Jochen Seiterle aus familiären Gründen die Band. Auf der folgenden ausgedehnten Deutschlandtournee, unter anderem auch im Vorprogramm der Ärzte auf diversen Open Airs, wird er nahtlos durch den neuen Gitarristen Alex Lützke ersetzt.
1999 fanden ebenfalls einige Konzerte statt.

Im Jahr 2000 erscheint die 10. Studioplatte "Welcome to Busterland" als CD! Im Sommer 2000, nach dem Release der CD, steigen die Gründungsmitglieder Mäx Grittner (Bass) und Klaus Huber (Gesang) aus beruflichen Gründen aus.

Im Sommer 2000 nehmen die Busters mit Farin Urlaub, dem Gitarristen/Sänger der Ärzte den Sommerhit des Jahres auf. Liebe macht blind erscheint als MCD. Farin spendiert den Busters zu dem Song ein Video, Bilder davon gibt es hier zu sehen (Popcorn Bericht).

Der neue Mann am Bass ist Rolf Breyer und nach langer (!) Suche wird auch endlich der zweite Mann fürs Mikro gefunden - Richie ...
Ständig folgen weitere Auftritte, quer durch Deutschland und das angrenzende Ausland.


Ein interessantes Interview in Englisch findet ihr wenn ihr diesem Link folgt!

Unglaublich aber wahr, die Busters sind bereits im 14. Jahr!

Und die Erfolgsgeschichte geht weiter!
Am 10.12.2001 erschien das neue Album 360°. Wieder einmal reiht sich Hit an Hit, und schon alleine das aufwendig gestaltete Cover als Digipack war das Geld wert.
Zeitungskritiken zum 360° Album gibt es HIER. Im Anschluss daran rockten die Jungs mal wieder komplett Deutschland. Hier gibt es die Setliste dieser Tour zu bewundern.

Zwischendurch gingen die Bläser der Busters mal eben mit Farin Urlaub ins Studio und halfen ihm bei seiner ersten Solo-CD "Endlich Urlaub".
Auch live unterstützten ihn die Jungs schon einige Male live als sein Racing Team.

Am 24.05.2002 war es dann soweit!
Die Busters wurden sage und schreibe 15 JAHRE alt, und das wurde gefeiert! Und zwar auf dem Festplatz in Wiesloch mit einem riesigen Open Air, bei dem unter anderem Farin Urlaub als Gaststar auftrat und zusammen mit den Busters "Liebe macht blind" rockte.
Fotos und Zeitungsberichte zum Konzert gibt es HIER!!!
Ich kann nur sagen: ES WAR FANTASTISCH!!!
Wiesloch stand Kopf und die Leute hatten ihren Spaß.
Und das Beste: Die Show wurde mitgeschnitten und erschien als neues LIVE Album.


Im November 2002 steigt der Sänger Markus nach 8 Jahren aus beruflichen Gründen aus der Band aus. Somit sind die Busters ab sofort nur noch in Fußballmannschaftsstärke, was aber nix an ihrer Klasse ändern wird.
HIER gibt es dafür noch ein Interview von hundertausend.de mit Markus zu lesen.

Am 10. Januar 2003 erscheint ihr neues Album "Live", die Tour dazu begann bereits im November/Dezember 2002! Infos zur neuen CD gibt es HIER zu bewundern!
2 kleine Zeitungsartikel gibt es hier.

2004 erscheint das neue Album "Revolution Rock", der gleichnamige Titel ist ein Tributsong an den Song von The Clash. Momentan rocken die Busters mal wieder Deutschland!

Im Herbst 2004 ging es dann auf die erste JAPAN Tour, bei der Japan zu Brei gerockt wurde. Berichte und Bilder dazu gibts auf der offiziellen Homepage!!!
Derzeit sind die Jungs in Deutschland auf "Japanized" Tour unterwegs und werden im Frühjahr eine MCD veröffentlichen, mit den neuen Songs die bereits auf Tour gespielt werden. Im Herbst soll dann das neue Album erschienen.

Hier könnt ihr euch anschauen, auf und mit welchen Tonträgern sich die Busters mittlerweile verewigt haben.

Hier gibt es noch DAS Tourdatenarchiv der Busters zu bewundern, teilweise gespickt mit Zeitungsberichten und Bildern! Außerdem auch immer mit den aktuellen, anstehenden Tourdaten!!!

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